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Falsterbo strand

Falsterbo – ein Badeort mit langer Tradition

Weite Strände und kristallklares Wasser. Lachende und plantschende Kinder, die wärmende Sonne und eine leichte, kühlende Brise. Sommerferien und Urlaubszeit. Falsterbo ist ein Badeort an der Südküste Skånes mit hundertjähriger Tradition.

Man kann sich vorstellen, wie es damals war, als die schwedische „Kaltbadekultur“ noch in den Kinderschuhen steckte. Damen mit weißen Sonnenschirmen und Herren in Strohhüten flanieren die Küste entlang. Eine friedliche Ausstrahlung liegt über den Paaren, sie hatten einen schönen Tag mit mehreren gesundheitsfördernden Meeresbädern an den neu gebauten Badehäusern – Frauen und Männer getrennt, wie es die Zeit vorschreibt.

Christian Kindblad, Vorsitzender des Näsets kulturförening Calluna (des Kulturvereins der Landzunge „Calluna“), von der wir Fotografien und Postkarten verwenden durften, erzählt: 

„Die Kaltbadekultur etablierte sich ab ungefähr den 1890-er Jahren in Schweden, doch damals konnten sich außer den Einwohnern Falsterbos nur wenige an den Stränden hier erfreuen. Es gab keine Transportmöglichkeiten und der Komfort, der Kern der Kaltbadekultur, war noch nicht aufgebaut.“

Mit Eröffnung des Strandhotels im Jahr 1896 begann die Anreise der Kaltbadegäste an den Ort. Doch erst mit der Eisenbahn zwischen Vellinge und der Landzunge 1904 und dem Bau der luxuriösen Meeresbadeanstalt Falsterbohus im Jahr 1908 wurde der Grundstein für eine florierende Zukunft gelegt. Als das Falsterbohus einige Jahre später zu einem Hotelkomplex der Luxusklasse umgebaut wurde, waren die Weichen für den Tourismus gestellt.

Kennzeichen Strandhütten

Die Familien wollten zusammen baden. Doch anständige Damen und Herren zogen sich nicht in der Öffentlichkeit aus. Dies wurde durch tragbare Zelte gelöst, in der die Herrschaften sittsam in ihren Badeanzug schlüpfen konnten. Die Zelte entwickelten sich zunächst zu einfachen Strandhütten und später zu den charakteristischen Strandhütten weiter, die wir heute an den Stränden der Landzunge sehen können. 

Als am Ende der 1920er Jahre das Strandbad gebaut wurde, bekamen auch diejenigen, die keine Strandhütten hatten, die Möglichkeit zu baden. Unterhalb des Restaurants konnte man sich am Strand umziehen und hier gab es auch eine der Attraktionen des Strands: eine mehr als zehn Meter hohe Rutschbahn aus Holz!

„Für 10 Öre bekam man ein Brett, auf dem man fahren konnte, und dann konnte man einfach runtersausen und ins Meer surfen. Wenn keine Wächter da waren, wurden Tangbüschel als „Matratze“ zum Rutschen verwendet. Noch spektakulärer war vielleicht aber der Eisenring, den man im Falsterbohus mieten konnte. An dem konnte man sich festspannen und ins Wasser rollen“, berichtet Christian Kindblad.

Nordens riviera: En mängd vykort togs av hitresta franska fotografer och gavs ut på Rivieran som reklam för Falsterbohus.

Ein Jahrhundert mit Badegästen hinterlässt Spuren

Während der folgenden Jahrzehnte versammelte sich ein Strom von angesehenen Bürgern aus Nah und Fern im Falsterbohus. Doch in der späteren Hälfte der Zwischenkriegszeit breitete sich das Jedermannsrecht in Schweden aus – das war der Auftakt für den Badeort, wie wir ihn heute kennen.

„Der Bau von Sommerhäusern begann und später, in den Fünfzigerjahren, konnten es sich viele leisten, in den Urlaub zu fahren. Die Menschen kauften Autos und da lag es nahe, mit dem Auto zur Landzunge zu fahren, um sich zu sonnen und zu baden“, erzählt Christian Kindblad.

Seit über einem Jahrhundert strömen die Badegäste des weißen Sandes, der flachen Strände und der schönen Bäder wegen nach Falsterbo. Im Falsterbohus sind seit vielen Jahren Eigentumswohnungen, aber seine Bedeutung für die Entwicklung des Orts ist immer noch zu spüren.

Falsterbo hat sich von einem kleinen Fischerort zu einem Städtchen mit Zentrum entwickelt, in dem viele der Häuser aus den 1900-er Jahren erhalten sind und mit Respekt für die Geschichte renoviert wurden. Das Kaltbadehaus wurde durch ein neueres Badehaus, das Skanör Falsterbo Kallbadhus im Hafen von Skanör, ersetzt.

Falsterbohus 2021

Strandhütten

Vielen Dank an Näsets kulturförening Calluna, dass wir die fantastischen Fotografien und Ansichtskarten verwenden durften!